Risikosympathie

MOSTRI Endspurt 2023

Moin Risikofreunde,

wie angekündigt gibt es nun ein großes Update mit allen Aktien, die ich im Rahmen der „Momentum Strategie Risikosympathie“ (MOSTRI) ab sofort (24.07.2023) kaufe.

(Natürlich gilt wie bei allen Artikeln auch hier der Risikohinweis. Diesen findet ihr im unteren Bereich der Startseite).

An dieser Stelle gebe ich euch gerne eine Zusammenfassung der Strategieregeln und Einblicke in meine Umsetzung.

Schritt 1: Diversifikation, um das Risiko zu reduzieren

Den Grundstein für ein reduziertes Risiko im Portfolio legen. Dieser Schritt besteht bei mir aus einer Auswahl von mehreren und regional verteilten Märkten. Denkbar wäre auch, dass ihr diese Risikoreduktion durch eine Selektion von wenig miteinander korrelierten Sektoren durchführt.

Meine Wahl fiel auf folgende Indizes:

  • Stoxx 600
  • S&P500
  • Nikkei225
  • Hang Seng Index

Im Vergleich zu meiner Auswahl, als ich Schritt 1 Inital (siehe MOSTRI 2023 – Überblick und Step 1 ) vorstellte, habe ich den HDAX+EuroStoxx50 durch den Stoxx600 ersetzt. Dieser beinhaltet zusätzlich Aktien aus UK und europaweit auch Aktien aus der zweiten Reihe.

Schritt 2: Performance vergleichen

In diesem Schritt vergleichen wir die Performance der Indizes aus Sicht der letzten 12 Monate. Das gibt uns eine Idee davon, wo das Momentum auch über unseren Analyse- und Haltezeitraum der zu kaufenden Aktien hinaus stark ist. Hierzu verwende ich tradingview.com

  • Nikkei225 = 35%
  • S&P500 (SPX) = 28%
  • Stoxx600 = 22%
  • Hang Seng Index (HSI) = 15%

Daraus ergibt sich auch der Betrag, den ich maximal in eine Aktie investiere. In meinem Fall kann ich in Hang Seng Aktien maximal 3.750€ investieren, das entspricht 937,50€ pro Wert. Steht der Kurs einer Aktie aktuell bei 10€, kann ich 93 Anteile dieser Aktie kaufen. Steht der Kurs einer Aktie bei 950€ kann ich in diese Aktie nicht investieren und ich nehme die nächste im Ranking. An dieser Stelle rate ich von Stückelungen, die inzwischen mehrere Broker anbieten, um weniger als einen Anteil an einer Aktie zu erwerben, ab. Diese werden „eventuell“ OTC (Over the Counter), also nicht mehr börsenreguliert gehandelt. Dadurch kann eventuell ein Ausfallrisiko entstehen wenn der Broker in Schwierigkeiten kommt.

Schritt 3: Aktien auswählen

Nun wählen wir die Aktien aus. Hierbei gibt es gleich zwei Änderungen im Vergleich zur damaligen Beschreibung:

  • Für das Erstellen der Rankings nutze ich inzwischen Tradingview.com als Datenquelle. Über den „Stock Screener“ auf der Seite ziehe ich mir alle Aktien der jeweiligen Indizes.
  • Es werden jeweils die Top 5% Aktien des Rankings ausgewählt. Das ergibt für den Hang Seng Index mit derzeit 80 Aktien also 4 Aktien die in die weitere Prüfung kommen.
  • Da mir über Tradingview auch die 3-monatige Performance und 6-monatige Performance zur Verfügung stehen, hat sich meine Formel leicht geändert. Der Betrachtungszeitraum soll ja in der Spanne zwischen 80-100 Handelstagen liegen. Neue Formel: (3-month*0,75) + (6-month*0,25)

Alle anderen Werte aus den Tabellen habe ich gelöscht, so dass ich nur die Spalten „Ticker“, „Description“, „3-Month Performance“ und 6-Month Performance habe. Zusätzlich habe ich die Spalte „Ranking“ hinzugefügt und die Formel dort eingetragen. Formel: ((C2*0,75)+(D2*0,25))

Hinweis: Wenn ihr hier teilweise in der Spalte Ranking #WERT angezeigt bekommt, dann bitte in den Zeilen die 0.xxx durch 0,xxx zu ersetzen.

So sieht das auf Tradingview.com aus: Erst auf Stock Screener -> dann rechts im Bild auf Filter -> dann öffnet sich das Pop-up in der Mitte wo ihr unter Index den gewünschten Index auswählen könnt. In der Mitte des Menüs findet ihr dann ein Download Symbol und könnt die Liste lokal als .csv speichern und damit arbeiten.

Schritt 4:

Das ist der letzte Schritt, um die Aktien mit technischen Methoden (der technischen Analyse) zu bewerten.

  • Steht der Kurs über der EMA 50?
  • Datum merken, wann die Triple-Crossover-Methode ein Long-Signal ausgelöst hat. Beschreibung zur Triple-Crossover-Methode siehe https://www.vtad.de/lexikon/arithmetischer-durchschnitt/ Alternativ und für den Anfang könnt ihr prüfen wann (Datum merken) der Aktienkurs die EMA50 von unten nach oben gekreuzt hat.
  • Prüfen, ob das Signal nicht zu alt ist. Long-Signal + 105 Tage bzw. + 75 Handelstage, da in den meisten Charting-Tools direkt die Handelstage dargestellt sind. Wenn meine errechnete Haltedauer weniger als fünf Handelstage beträgt, dann ist das Signal ungültig.
  • Ist die Aktie zu teuer oder für mich investierbar? Siehe Schritt 2
  • Bitte sieh die meine Empfehlungen zu weiteren Möglichkeiten der technischen Analyse an. Sehr gute Quellen dazu habe ich im ursprünglichen Artikel zu Schritt 4 genannt. Siehe: MOSTRI 2023 – Step 4 / Finale

Sehr gut! Nun habt ihr die Aktienauswahl getroffen und könnt direkt investieren. Bitte nicht vergessen eine Stop-loss Order zu setzen. Als Abstand empfehle ich 25% vom Kaufkurs (Kaufkurs * 0,75 = Kurswert des Stop-loss). Erklärung: Um Verluste zu minimieren kannst Du ein Stop-loss setzen, mit einem Stop bei 7,50. Fällt der Kurs also auf 7,50 Euro, werden die Aktien verkauft und weitere Verluste sind ausgeschlossen.

Welche Punkte sind mir beim Prüfen der Aktien und erstellen der Liste aufgefallen?

  • S&P500: Bei vielen der Aktien ist das Momentum schon lange aktiv. Das bedeutet, dass wir uns eventuell direkt in ein nachlassendes Momentum einkaufen. Die maximale Haltedauer von 75 Tagen ist ein Schutz und aus gutem Grund so definiert 🙂 Dennoch gilt: Vertraue dem Signal und der Strategie.
  • Nikkei225: Auch hier war bei einigen Aktien die maximale Haltedauer seit dem Long-Signal bereits überschritten. Im Nikkei musste ich wirklich viele Aktien mit hohem Momentum „liegen lassen“. Es besteht die Gefahr, das wir uns direkt in eine kommende Schwächephase einkaufen. Zudem haben einige Aktien frühere Hochs (z.B von 2018) erreicht und ein potentieller Rücksetzer ist noch nicht passiert. Entweder du vertraust der Strategie oder reduzierst den Betrag, der in den Nikkei fließt, um das Risiko zu reduzieren. Das so frei gewordenen Geld kannst Du in den Stoxx600 verschieben.
  • Stoxx600: Mein neuer Liebling. Das Ranking gefällt mir viel besser als damals mit dem HDAX+Stoxx50. Viele Aktien haben ein frisches Signal geliefert und stehen am Anfang des Momentum. Das wird ein Fest 🙂
  • Hang Seng Index: Die Signale sind auch schon etwas älter. Es besteht insgesamt jedoch viel Aufholpotential.

Nichts ist ohne Risiko 🙂 Doch noch kann das Momentum in den meisten Fällen etwas reifen und wir somit zumindest ein paar Prozent einsammeln. Mein Tipp an dieser Stelle: Wer nicht über einen Neobroker wie Scalable oder Trade Republic handelt und mehr als 3€-5€ pro Roundturn (Kaufgebühr + Verkaufsgebühr) bezahlt, kann auch mehr Kapital investieren. Wir investieren in 70 Aktien und ersetzen die natürlich durch neue, wenn die Haltedauer oder der Stop-loss erreicht ist. Bei „nur“ 5€ Gebühren pro Roundturn sind „bei mir“ bis zum Jahresende dadurch schnell mehr als 3% Performance weg wenn die Rotation mit berücksichtigt wird.

Ich gehe davon aus, dass ihr mit der detaillierten Anleitung natürlich eure eigene Datei erstellen wollt, andere Aktien wählt oder eventuell sogar eine andere Datenquelle als Tradingview.com. Daher an dieser Stelle nur Screenshots aus meiner Datei damit ihr einen Überblick über alle Aktien habt in die ich investiere.

Das komplette Excel-Dashboard sende ich euch gerne zu. Schreibt mit einfach einen kurzen Kommentar dazu. Bitte die E-Mail Adresse nur in das vorgesehene Feld eintragen und nicht ins Kommentarfeld schreiben damit sie nicht öffentlich wird. Außer ihr wollt das 🙂

Stoxx600:

Nikkei225:

S&P500:

Hang Seng Index:

Vielen Dank fürs lesen! Davy

2 Kommentare

  1. Hallo!

    ich habe gelesen, dass Momentum Strategien ganz schlecht sind wenn die Börse eine Schwächephase hat. Der Hang seng ist ganz schwach. Ich möchte lieber keine Aktien von diesem Index kaufen.

    1. Servus Dennis,

      danke für deinen Kommentar. Ja, Du hast völlig recht. So ziemlich alle Varianten von Momentum-Strategien funktionieren relativ schlecht in schwachen Marktphasen. Dennoch schneiden Momentum-Strategien besser ab als z.B. der „Buy and Hold“ Ansatz, da auch in schwachen Börsenphasen einige Aktien gute Ergebnisse bringen und demnach gekauft werden und der Kurs steigt.

      Ein guter Ansatz ist hier der 200er gleitende Durchschnitt (Moving Average) als Trendfilter. Ist der Kurs darüber wird die Momentum-Strategie eingesetzt, ist der Kurs darunter kann in den Markt eben nicht investiert werden.

      Tja, warum ich dann in den Hang Seng Index (HSI) investiere? Vorab will ich als Ausblick geben, dass ich demnächst vom HSI Index auf eine Liste mit „allen chinesischen Aktien“ an der HKEX (Hong Kong Exchange) wechseln werde. Das passt wesentlich besser im Vergleich mit Stoxx600, S&P und Nikkei und ermöglicht eine breitere Risikostreuung 🙂

      Warum aber China? Die Kurse der relevanten Indizes sind jeweils unter der 200-MA.
      Ich vertraue einem Signal aus der Charttechnik, das mir sagt, das in China demnächst eine kurze Phase der Stärke ansteht.

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