Im zweiten Schritt vergleichen wir die Performance der gewählten Indizes.
Das geht mit dem Online-Charting-Tool „Tradingview“ schnell und einfach.
Link: Tradingview.com
Es geht schnell, sich mit den Funktionen vertraut zu machen die wir benötigen. Seid ihr auf der Startseite, einfach in das Feld „Märkte durchsuchen“ klicken, seid ihr schon im Charting-Fenster, navigiert ihr mit einem Klick auf das Feld in der linken oberen Ecke zur Index-Suche.
Dort gebt ihr einen Suchbegriff ein. Zum Beispiel das Index-Kürzel „TSX“ für den kanadischen Index S&P/TSX60 oder S&P/TSX Composite Index.
Sobald ihr einen Index gefunden habt, klickt ihr ebenfalls in der linken oberen Ecke, auf das Plus Symbol (+). So fügt ihr einen weiteren Index hinzu und vergleicht diese miteinander. Diesen Schritt wiederholt ihr so oft, bis ihr alle Indizes im Chart habt.
Sobald das geschafft ist, klickt ihr in der Leiste unterhalb der horizontalen Skala auf „1Y“. Und schon habt ihr die Betrachtung für ein Jahr.
Tipp: Registriert euch bei Tradingview. Das ist kostenfrei und auch notwendig, denn nach kurzer Zeit erscheint ein Fenster das eine Registrierung nötig ist um weiter zu machen. Das ließ sich damals zwar immer mit einem Page-Refresh (Taste F5 bzw. Strg+F5) kurz umgehen, nervte aber trotzdem.
Anbei zwei Beispiele, wie dies bei mir aussieht.
Ein Hinweis hierzu: Die Namen der Indizes variieren leicht, wenn nicht auf den Original-Index der Börse, sondern einen Index eines Brokers zugegriffen wird. Das ist für die Kurs-Darstellung jedoch völlig unproblematisch, da diese in der Regel identisch sind. Falls sie das nicht sind, ist die Abweichung minimal und macht in einer Jahresbetrachtung keinen signifikanten Unterschied.
Beispiel 1:
TSX Composite, UK100(=FTSE100) und AUS200(=ASX200):

Beispiel 2:
HDAX, ESX50(=EuroStoxx50), SPX500USD(=S&P500), NKY(=Nikkei225), HKI:

Doch was sehen wir da eigentlich? Und wie beeinflusst es die Strategie?
Kurzer Reminder an dieser Stelle, bevor es weitergeht:
Bitte prüft noch mal, ob ihr zuvor den Zeithorizont auf „1Y“ eingestellt habt. Siehe Beschreibung weiter oben.
Auf der rechten vertikalen Skala des Charts wird die Performance der Indizes dargestellt.
Und hier könnt ihr nun ganz bequem ablesen, wie die Indizes im Vergleich zueinander abschneiden. Daraus ergibt sich ein Ranking. Und das nutzen wir, um zu bestimmen, in welchen Index wir mehr Geld oder eben weniger Geld investieren.
Das ist natürlich abweichend von dem gängigen Modell die Marktkapitalisierung der Indizes zu prüfen und in kleinere Märkte auch weniger Geld zu investieren. Hierzu gibt es unzählige empirische Datenerhebungen und Auswertungen, dass dies im Rahmen der Risikokontrolle sinnvoll ist, da es zu einer geringeren Volatilität führt. Denn ein sehr großer, schwerer Index hat eine geringere Schwankungsbreite und das Ausfallrisiko der enthaltenen Aktien ist tendenziell (von Ausnahmen wie Wirecard usw. abgesehen) geringer.
Da wir mit der Strategie jedoch „auf Sicht“ fahren, der Investitionszeitraum pro Aktie ist maximal 75 Handelstage, wir zudem nur sehr selektiv investieren und nicht einfach alles kaufen, ist es völlig ok auch in einen etwas weniger liquiden Index mehr Geld zu investieren. Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund: Es passt perfekt in die Momentum-Strategie in den Index am meisten Geld zu investieren, welcher im Vergleich zu den anderen gewählten Indizes in der Gesamtheit eine bessere Performance zeigt (oder in der aktuellen Zeit das geringste Minus aufweist).
Meine Strategie-Regeln hierzu:
Höchste Performance = 35% Gewichtung
Niedrigste Performance = 15% Gewichtung
Die übrig bleibenden 50% werden gleichmäßig auf die restlichen Indizes aufgeteilt. Habt ihr, wie in Beispiel 1 gezeigt, nur drei Indizes, so sollte ein Index mit maximal 45%-50% gewichtet werden.
Warum ist meine höchste Gewichtung bei nur 35%? Macht es nicht Sinn 50% oder gar 75% in den stärksten Index zu investieren?
Das hat folgenden Grund mit mehrere Argumenten:
Die Diversifikation muss gewahrt bleiben!
- Nahezu jeder Index hat einen spezifischen Schwerpunkt. Sowohl der FTSE100 als auch der ASX200 sind Rohstofflastig, im Vergleich zum ASX200 ist der FTSE100 jedoch von der Marktkapitalisierung der Aktien her mehr auf den Öl-Sektor gewichtet und die weiteren Sektoren wie Dienstleistung, Versicherung und Finance sind wesentlich stärker. Und somit ergeben sich selbst hier entsprechende Unterschiede die eine Diversifikation unterstützen.
- Sollte eine gesamte Volkswirtschaft in Schieflage geraten, werden sehr wahrscheinlich alle Aktien leiden, selbst die Top-Performer.
Nun haben wir es geschafft und die Gewichtungen stehen fest.
Als Dankeschön fürs tapfere Lesen gibt es ein kleines Excel-Sheet für euch zum Download 🙂
Es handelt sich um mein Dashboard um den Überblick zu behalten, in welche Märkte ich wie viel Geld investiere, wie viel ich pro Aktie ausgeben kann und welche Aktien ich wann gekauft habe. Diese Excel-Datei werden wir im nächsten Artikel, wenn es um die eigentliche Aktienauswahl geht, um weitere Data-Sheets erweitern.
Hier seht ihr auch schon, dass ich den Indizes HDAX & EuroStoxx50 zusammenfasse und beide insgesamt mit 25% gewichte. Das hat den einfachen Grund, dass sich in der zweiten und dritten Reihe in Deutschland (MDAX & SDAX) regelmäßig ein paar Perlen mit sehr guter Performance finden lassen, die ich sonst verpassen würde, wenn ich nur den DAX40 oder EuroStoxx wähle. Der MDAX und auch der SDAX sind noch ausreichend liquide, um keine zu starke Volatilität zu haben und wir nicht häufiger befürchten müssen, dass die Unternehmen pleite gehen. Das ist ein Punkt, der auf der Agenda für die Optimierung 2024 steht: Nebenwerte-Indizes in anderen Ländern analysieren und schauen, ob einige ähnlich gut investierbar sind.
Servus und bis zum nächsten Artikel,
Davy
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